Brust abtasten – so geht´s

Digitale Zeichnung von einer Frau, die in vier Schritten ihre Brust abtastet. Die gleiche Frau ist nebeneinander vier mal abgebildet,
Brustkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Das Abtasten der Brust ist eine einfache Maßnahme zur Krebsfrüherkennung, die jede Frau zu Hause durchführen kann. Wie du deine Brust richtig abtastest und was du dabei beachten solltest, erfährst du in unserem Artikel.

Wieso sollte ich meine Brust abtasten?

Ärzt:innen empfehlen Frauen, sich einmal im Monat Zeit für das gründliche Abtasten der Brust zu nehmen, um Veränderungen und Knotenbildungen frühzeitig zu erkennen. Nicht jeder Knoten ist bösartig, jedoch sollten ertastete Unregelmäßigkeiten in der gynäkologischen Praxis abgeklärt werden.

Wie taste ich meine Brust richtig ab?

Das richtige Vorgehen beim Abtasten der Brust ist wichtig, um Veränderungen deiner Brust einzuordnen. Besonders bei jüngeren Frauen ist das Drüsengewebe noch voll ausgebildet und kann fälschlicherweise als Knoten wahrgenommen werden. Daher ist es wichtig, sich mit der Beschaffenheit seiner Brust regelmäßig auseinanderzusetzen. Der beste Zeitpunkt, um deine Brust abzutasten, ist eine Woche nach Beginn deiner Regelblutung. Die Brust ist in diesem Zeitfenster am weichsten. Bevor du mit dem Abtasten beginnst, schaue dir deine Brust genauer an:

1. Betrachte deine Brust vor dem Spiegel. Schaffe eine ruhige Atmosphäre und stelle dich bei guten Lichtverhältnissen vor einen Spiegel. Lasse deine Arme locker hängen und achte auf Veränderungen der Größe und Form deiner Brüste. Achte darauf, ob deine Brüste auf derselben Höhe wie bei der letzten Betrachtung sind und sich die Farbe deiner Brustwarzen verändert hat.

2. Beobachte deine Brüste in Bewegung. Bewege langsam beide Arme gleichzeitig auf und ab und schaue, ob sich deine Brüste gleichmäßig mitbewegen. Achte darauf, ob sich deine Brustwarzen auf gleicher Höhe befinden. Siehst du beim Bewegen deiner Arme Veränderung in der Form deiner Brust? Es wird empfohlen, diesen Schritt von vorne und von der Seite durchzuführen, um mögliche Formveränderungen zu erkennen.

Nun kannst du mit dem Abtasten deiner Brüste beginnen. Platziere eine Hand hinter deinen Kopf und taste deine Brust mit drei mittleren Fingern ab. Drücke anfangs sanft auf und erhöhe den Druck langsam, um tiefer liegende Schichten deiner Brust abzutasten. Gehe dabei wie beschrieben vor:

1. Bewege deine Finger in kreisförmigen Bewegungen von außen nach innen in Richtung Brustwarze. Wiederhole diesen Vorgang, bis du alle Teile deiner Brust abgetastet hast.

2. Taste deine Brust in linienförmigen Bewegungen ab. Ziehe dafür Linien mit deinen Fingern von außen nach innen und von oben nach unten, bis du alle Bereiche einer Brust untersucht hast.

3. Drücke deine Brustwarze zusammen und schaue, ob Flüssigkeit oder ähnliche Absonderungen austreten. Wenn dies auftritt, sollte eine gynäkologische Praxis aufgesucht werden.

4. Taste deine Brust im Liegen ab, indem du die beschriebenen Schritte nochmal in liegender Position durchführst. Deine Hand muss dabei nicht hinter deinem Kopf sein, sondern kann seitlich positioniert werden.

5. Untersuche deine Lymphknoten durch das Abtasten deiner Achselhöhle. Führe diesen Schritt ebenfalls im Liegen durch. Strecke deinen Arm nach oben und streiche in sanften Bewegungen mit deinen Fingern in Richtung Brust.

Auf welche Symptome sollte ich achten?  

  • Konten und Verhärtungen: Beim Abtasten deiner Brust solltest du auf Verhärtungen und Knoten achten. Knoten ab einer Größe von ein bis zwei Zentimeter können mit den Fingern ertastet werden. Die Knoten lassen sich nicht mit der Hand verschieben und lösen in der Regel keine Schmerzen aus.
  • Auffälligkeiten der Brustwarzen: Wenn sich deine Brustwarzen einziehen, du Hautveränderungen um und an deinen Brustwarzen erkennst oder beim Drücken deiner Brustwarzen Flüssigkeit abgesondert wird, solltest du eine gynäkologische Praxis aufsuchen.
  • Veränderungen der Brustgröße: Es ist normal, dass bei vielen Frauen die Brüste unterschiedlich groß sind. Solltest du neu auftretende Größenunterschiede bemerken, kann dies ein Anzeichen für Unregelmäßigkeiten sein, die du in der Frauenarztpraxis abklären kannst. Verhalten sich deine Brüste beim Heben und Senken der Arme, ist dies auch ein Grund, um einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
  • Hautauffälligkeiten: Andauernde Entzündungen, Rötungen oder vergrößerte Poren können auch ein erstes Anzeichen für Brustkrebs sein.
  • Knoten und Schwellungen in der Achselhöhle: Lymphknoten-Metastasen treten in den Achselhöhlen auf und äußern sich als Schwellungen oder Knoten. Infektionen können jedoch auch Schwellungen der Lymphknoten hervorrufen, sodass auch hier eine weitere Untersuchung ratsam ist.

Kritik an der Selbstuntersuchung

Das Abtasten der Brust sollte keinesfalls die regelmäßigen Mammografie-Screenings zur Krebsfrüherkennung in einer gynäkologischen Praxis ersetzen. Eine Mammografie sollte bei Frauen regelmäßig ab dem 20. Lebensjahr durchgeführt werden. Die Selbstuntersuchung durch das Abtasten der Brust dient ausschließlich als zusätzliche Maßnahme zur Früherkennung von Brustkrebs. Kritiker warnen außerdem vor unnötig ausgelöster Panik bei erstasteten Unregelmäßigkeiten der Brust durch die Selbstuntersuchung, denn nicht jeder Knoten ist bösartig.